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Allgemeines zum Merkur

Merkur (benannt nach dem römischen Gott des Handels, Mercurius) ist der sonnennächste und mit 4880 km Durchmesser zweitkleinste Planet nach Pluto. Diese beiden Umstände sind dafür verantwortlich, daß eine erdgebundene Beobachtung des Merkur selbst mit professioneller Ausrüstung schwierig ist. Selbst bei günstigen Konstellationen beträgt der maximale Abstand zur Sonne am Himmel nur 28 Grad. Dadurch ist er nur kurz vor Sonnenauf- oder kurz nach Sonnenuntergang zu sehen, die Sichtbedingungen sind dann aber durch Horizontdunst und -helligkeit äußerst ungünstig. (Siehe auch Bild unten). Lange Zeit war daher wenig über die Oberflächenbeschaffenheit des Merkur bekannt. Noch 1896 vermeinte Percival Lowell irrtümlich Kanäle auf dem Merkur zu sehen und auch die Merkurkarte von Antoniadi aus dem Jahr 1934 zeigt nur grobe Ähnlichkeiten mit den tatsächlichen Gegebenheiten.

Die ersten brauchbaren Daten und Bilder der Merkuroberfläche lieferte dann in den Jahren 1973 und 74 Mariner 10, die bisher einzige Sonde, die den Planeten anflog. Die Sonde entdeckte, daß Merkur (als einziger der inneren Planeten, außer der Erde) ein schwaches Magnetfeld hat, daß etwa 1-3% der Stärke des irdischen erreicht. Außerdem fand Mariner 10 eine extrem dünne, stark Helium-haltige Atmosphäre, deren Druck an der Oberfläche nur rund ein Milliardstel Hektopascal beträgt.

Merkur (rechts) und Jupiter am 11. Mai 2001 gegen 21:30 Uhr

 

Bis 1965 glaubte man an eine "gebundene Rotation" des Merkur, also daß der Planet genau so lange für eine Drehung um sich selbst wie um die Sonne benötigt. Inzwischen weiß man jedoch, daß die Merkurtag mit 59 (Erd-)Tagen etwa 2/3 des Merkurjahres (88 Tage) beträgt. Die Temperaturen auf Merkur variieren daher je nach "Tageszeit" sehr stark: Sie liegen zwischen +350°C am Merkurmittag und -170°C kurz vor Sonnenaufgang. Die Oberfläche des Merkur ähnelt der des Erdmondes. Auch auf Merkur gibt es unzählige Krater, dazu Ebenen, Gebirge, Gebirgsrücken und Täler. Es gibt jedoch eine Formationsart, die auf dem Mond so nicht vorkommt: sogenannte gelappte Steilhänge (Rupes), die vermutlich durch Schrumpfungsprozesse im Inneren des Planeten entstanden. (Mehr zum inneren Aufbau des Merkur hier).

Trotz der extremen Tagestemperaturen fanden Forscher heraus, daß sich offenbar Eisablagerungen an den Polregionen des Planeten befinden. Eine nähere Untersuchung dieses Phänomens steht jedoch noch aus. .

Die auffallendste Formation auf Merkur ist das sogenannte "Caloris-Becken", ein annähernd kreisförmiges Gebiet von 1400 km Durchmesser, das von 1-2 km hohen Gebirgszügen umgeben istAnders als auf dem Mond wurden den bisher benannten Kratern auf dem Merkur die Namen bedeutender Personen aus Kultur und Philophie gegeben (z.B. Beethoven, Haydn, Monet, Mozart, Goethe, Shakespeare, Homer, Moliére etc.) Durch die Mariner 10-Mission wurde jedoch nur etwa die Hälfte des Planeten erfaßt, so daß die Benennung noch unvollständig ist.

Es sind jedoch kurz- und mittelfristig weitere Merkur-Sonden geplant: Für März oder Mai des Jahres 2004 plant die NASA die "MESSENGER"-Sonde (MErcury Surface, Space ENvironment, GEochemistry, and Ranging) mit Umweg über die Venus zum Merkur zu senden. MESSENGER soll zwei Vorbeiflüge machen und dann für ein Jahr den Planeten umkreisen. Die NASA erhofft sich unter anderem weitere Aufschlüsse über die dünne Atmosphäre, die erstaunlich hohe Dichte des Planeten, seine mysteriösen Polkappen sowie sein Magnetfeld.

Im Jahr 2005 soll eine japanische Sonde in erster Linie neue fotografische Aufschlüsse liefern.

Etwas weiter in der Zukunft liegt das Projekt der ESA, die BepiColombo-Sonden, die im Juni 2011 gestartet werden sollen. Es wird sich (wenn es dabei bleibt) um zwei Sonden handeln, die gleichzeitig für etwa ein Jahr den Merkur umkreisen und erforschen sollen.

 

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